
Ein federleichter Moment
Wenn der Klammergriff um meinen Körper nachlässt,
mein Leben mich endlich nicht mehr stresst.
Meine Lunge sich wieder ganz mit frischer Luft füllt,
mein Geist die Auflistung meiner Probleme zerknüllt.
Der Schleier vor meinen Augen sich lüftet,
die Felslandschaft in meinem Innern nicht weiter zerklüftet.
Dann fühl ich mich so leicht als könnt ich fliegen,
dann möchte ich rücklings im sonnenwarmen Gras liegen.
Still die vorbeiziehenden Wolken betrachten,
und statt trüben Gedanken, den süssen nachschmachten.
Am Himmel nach lustigen Wolkenbildern Ausschau halten,
im Schaukelstuhl sitzend, zufrieden meine Hände im Schoss falten.
Wie eine Feder leicht schwebe ich von hier nach da,
erblicke plötzlich Schönheit, die ich zuvor stets übersah.
Wie sich die Welt doch verändert wenn man sie mit dem Herz statt mit den Augen wahrnimmt.
In meiner Brust tanzt euphorisch die Fröhlichkeit, während sie summend ein Liedchen anstimmt.
Keine Deadline im Nacken, oder einen beinahe verpassten Termin.
Keine verurteilenden Blicke, weil man nicht so ist wie sie - eben nicht "mainstream".
Mein Magen, nicht tausend Tonnen schwer, sondern frei von Angst, Stress und Schuld.
Es singt das Blut in meinen Adern, mein Herz jauchzt freudig und übt sich in Liebe und Geduld.
Ich kann federleicht durch die Welt wandeln, dabei mit dem Gefühl der Freiheit anbandeln.
Mit einem Lächeln statt mit Geld handeln, verzückt von der Welt mit einer Hand voll Glück und gebrannter Mandeln.
Die Sonnenstrahlen auf meiner Haut sind eine Umarmung und ein Kuss zugleich.
Was will ich schon mit Ruhm und Geld, hier bin ich ich an Glück und Frieden reich.
Das Murmeln eines Bächleins, das beruhigendste Klangspiel der Welt.
Hier fühl ich mich wohl, hier will ich bleiben, hier gehör ich hin, - ja hier errichte ich mein Zelt.
Endlich bin ich angekommen, bin im Frieden mit der Welt und mir.
Komm leg dich doch zu mir ins Gras. - «Siehst du dort das lustige Wolkentier?»
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C. Winter